Evaluation der Lehre: Frauenfeindlich und aussageschwach

Auf der Website der LSE stellt ein Artikel die Sinnhaftigkeit von Lehrevaluationen in Frage. Basierend auf Lehrevaluationen in verschiedenen Ländern und Disziplinen zweifeln Anne Boring, Kellie Ottoboni und Philip B. Stark die Messmethoden an. Ein Experiment zeigt sogar auf, dass die Studenten sich von dem Geschlecht der zu Evaluierenden beeinflussen aasen: Dozentinnen wurden im Vergleich niedriger bewertet als ihre männlichen Kollegen. Die Autoren schlossen, dass die Bewertung der Lehrveranstaltungen eher von den Erwartungen der Studierenden beeinflusst sind, ihr eigentliches Lernen dagegen gar nicht erfasst wird.

Die Erkenntnisse sind relevant, da die Evaluationen als nahezu wissenschaftliche Bewertung der Hochschullehre angesehen werden. Universitätsmanager verwenden die Ergebnisse für ihre Entscheidungen zu Entlassung oder Beförderung von Dozenten. Schluss damit!

Statt pseudowissenschaftlicher Messinstrumente sollte die Anschauung der Lehrveranstaltung selbst als Kriterium dienen. Gefordert ist eine Transparenz der Veranstaltungen durch eine offene Tür, wie es der Wissenschaft im Grundsatz stets zu eigen sein sollte.

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