Der kritische Konservative?

Der Blogger Philipp Mauch kritisiert aktuelle Vorgänge des „großkoalitionären Zentrismus“ aus einer grundsätzlichen Position: Seines Konservativismus. Konservative sei eben „nicht unpolitisch, insofern es nicht kompatibel ist, nicht leicht mit allem und jedem zusammengeht.“ Die Achtung der Menschenrechte seien selbstverständlich auch konservative Positionen, die eben nur nicht so lauthals herauskrakelt würden wie bei den wohlfeilen idealistisch engagierten Gegenpolen: „Den angenehm naheliegenden, guten und wohlmeinenden Gedanken nicht sofort nachzugeben, wenn sie einem in den Sinn kommen, ist eine Form der vornehmen Zurückhaltung, der Enthaltsamkeit und Mäßigung.“

Für den Autor ist die abgewogene, fundierte Position eben konservativ, und positiv konnotiert. So charmant dieser Gedanke ist: Wissen das auch die diversen Apologeten, die laut in der Öffentlichkeit lauthals ihre Positionen vertreten, die sie jeweils als konservativ bezeichnen. Vielleicht ist das Label „konservativ“ ja ohnehin eher an den Adressaten gerichtet, der die Botschaft bekommen soll?